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Film rückwärts: „Memento“

Als die Bilder laufen lernten, liefen sie teilweise aus technischen Gründen noch rückwärts. Das ist lange her. Einer der innovativsten Krimis der letzten Jahre erzählt seine Story ganz bewusst rückwärts. Da geraten die normalen Sehgewohnheiten gehörig durcheinander, zumal eine Parallelhandlung (in schwarz-weiß) in der gewohnten chronologischen Reihenfolge angeordnet ist. „Memento“ heißt der Independenterfolg aus dem Jahre 2000, den auf DVD zu schauen sinnvoll erscheint, weil die Möglichkeit zur Wiederholung sinnvoll sein kann, wie auch der Rezensent von „www.kino.de“ vermerkt: Dabei ist der zweite Spielfilm des Briten Christopher Nolan eine nicht gerade leicht zugängliche Kopfnuss, die zu knacken höchste Aufmerksamkeit erfordert, um nach anfänglicher Desorientierung und Verwirrung das Puzzle von Nolans Drehbuch zusammenzusetzen. Selbiges versetzt seinen Protagonisten Leonard Shelby (Guy Pearce aus „L.A. Confidential“) in den chronischen Zustand eines extremen Kurzzeitgedächtnisses (wie etwa Ulrich Matthes in Tykwers „Winterschläfer“), das Shelby nicht nur die Umstände der Ermordung seiner Frau, sondern nahezu alles nach einer bestimmten, nicht näher definierten Zeit vergessen lässt. Mit Hilfe von Fotos und auf seine Haut tätowierten Notizen tastet sich Shelby zurück, lässt die Figuren, die seine Wege immer wieder kreuzen, in divergierenden Charakterfacetten schillern, womit deren wahre Intentionen auch für uns undurchschaubar bleiben. Nichts ist so, wie es vielleicht scheint, wenn jede Szene, die die Konsequenz der vorausgegangen ist, neues Licht in das Rätsel bringt. [Quelle: http://www.kino.de/kinofilm/memento/58682.html#start]
Die DVD bietet als „hidden feature“ übrigens die Möglichkeit die Filmszenen in der richtigen Reihenfolge anzuschauen. Allerdings klären sich die doppeldeutigen Umstände des Todes von Leonards Frau dadurch auch nicht.


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